Auf dem Grundstück an der Mergenthalerstraße in Hannover-Laatzen entsteht ein neues Wohnquartier, das den besonderen Charakter seines Umfelds aufgreift und weiterführt. Die Lage zwischen dem landschaftlich geprägten Park der Sinne im Norden und einer dichteren Mischung aus Gewerbe und Wohnen im Westen bildet den Rahmen für eine Struktur, die auf Ausgewogenheit, Durchlässigkeit und ein harmonisches Zusammenspiel von gebautem Raum und Natur setzt.
Der Entwurf entwickelt hierzu ein System aus aufgelockerten, miteinander in Beziehung stehenden Baukörpern, die sich selbstbewusst in die Umgebung einfügen und gleichzeitig eine eigene Identität ausbilden. Zwischen diesen Gebäuden entstehen Höfe mit unterschiedlichen Qualitäten: offene Erschließungsbereiche zur Straße, die als Adressen wirken und das Quartier mit dem öffentlichen Raum verbinden, sowie zurückgenommene Grünhöfe, die Ruhe, Geborgenheit und gemeinschaftliche Nutzbarkeit bieten. Diese Höfe bilden das Herz des Quartiers, schaffen Orientierung und fördern ein nachbarschaftliches Miteinander.
Architektonisch zeichnet sich der Entwurf durch eine klare, durchlässige Haltung aus. Die Baukörper öffnen sich in gezielten Sicht- und Wegeverbindungen zum Park und holen die landschaftlichen Qualitäten tief in das Quartier hinein. Gleichzeitig sorgen präzise gesetzte Durchgänge und Torbögen in den Gebäudestrukturen dafür, dass der öffentliche Parkraum und die Wohnbereiche miteinander verbunden sind, ohne ihre Eigenständigkeit zu verlieren. Die Architektur bleibt dabei zurückhaltend und strukturiert, mit einer klaren Gliederung und einer ruhigen Formensprache, die dem Wechselspiel aus Bebauung und Freiraum Raum gibt.
Die Freianlagen werden als zusammenhängendes Netz gedacht, das von der Straße bis in die Tiefe des Quartiers führt. Straßennahe Bereiche empfangen Besucher und Anwohner gleichermaßen, während die inneren Höfe geschützte Aufenthaltsorte mit hoher Aufenthaltsqualität bieten. Unter den Grünräumen angeordnete Tiefgaragen halten die Freiflächen weitgehend frei von Verkehr und verstärken den offenen, parkartigen Charakter des Quartiers.
Insgesamt entsteht ein lebendiges, durchgrüntes Wohnumfeld, das auf ein ausgewogenes Verhältnis von Dichte, Freiraum und architektonischer Klarheit setzt. Der Entwurf verknüpft die städtebaulichen Potenziale des Standortes mit einer zeitgemäßen Wohnqualität und schafft ein Quartier, das Offenheit, Gemeinschaft und Nähe zur Landschaft miteinander verbindet.
BGF: 40.000m²
Bauherr: Wohnkompanie Nord
Architekten: ft+ architekten, Braunschweig
Leistungen: Machbarkeitsstudie
Projektarchitekten: Nicolai Thiele
Mitarbeit: Hannah Eickenjäger
